Sonntag, 26. Oktober 2008

Wieder ist eine Woche um...

Sonntag Abend, das heißt Wolfi sitzt bei einem Glas Wein bei seinem Blog und lässt die Woche Revue passieren. Wie üblich, ist diese wieder mal viel zu schnell vergangen. Die Arbeitswoche war wie immer der Wissenschaft gewidmet und das Wochenende Ausflügen nach SF und Co.
Das Wetter war wieder einmal mustergültig mit bis zu 27° (Celsius) und strahlendem Sonnenschein. Die Amis messen die Temperatur ja in Fahrenheit, da hab ich mich noch nicht so ganz dran gewöhnt. Auch die Gewichts-, Volumen- und Längenangaben sind hier etwas anders (Pounds, Gallons, Miles). Naja, da muss man halt nach Augenmaß gehen.
Aber genug abgeschweift, eigentlich wollte ich ja über die Ausflüge schreiben. Am Samstag gings in die Marina (Yachthafen) von Berkeley. Dort gibts neben vielen Schiffen (nonanetta) auch einen kleinen Naturpark mit Aussicht auf die Bay und viel Natur (für amerikanische Verhältnisse zumindest). Sehenswert auf jeden Fall die zahlreichen Erdhörnchen:



Die schauen so aus wie Eichhörnchen (da gibt's in Berkeley, insbesondere am Campus, Unmengen, Fotos folgen) und sind ziemlich zutraulich. Wahrscheinlich werden die auch massenweise gefüttert.
Ansonsten ist der Hafen so wie die meisten anderen auch, naja, der Yachthafen in Monaco war etwas imposanter. Interessant ist jedoch, die Statue, die gerade erst vor einer guten Woche neu aufgestellt wurde. Es handelt sich um eine so genannte Proteststatue, die für die zahlreichen Protestbewegungen (Free Speech Movement, Disabled Rights Movement, etc.) in Berkeley steht:



Soviel über Samstag, aber da ist ja auch noch Sonntag. Da stand wieder SF am Programm, diesmal der Golden Gate Park und das De Young Museum. Der Golden Gate Park ist einer der größten innerstädtischen Parks der Welt und sogar größer als der Central Park in New York (hihi, Wiki sei Dank). Über Grillplätze, Sportanlagen, etc. gibt's hier so ziemlich alles. Besonders innovativ finde ich den Disc Golf Course:



Funktioniert so wie Golf, nur mit Frisbee Scheiben statt Bällen. Und ohne Schläger natürlich. Achja, die Athleten sind größtenteils noch nicht pensioniert. Sehr interessanter Sport!
Nach einem langen Spaziergang fand ich mich schlussendlich noch im De Young Museum, wo man zeitgenössische amerikanische Kunst und einige Sonderausstellungen ansehen kann. Dabei merkt man halt auch wieder, dass neben dem englischen Kochbuch, den italienischen Heldensagen halt auch die amerikanische Kunstgeschichte zu den kürzesten Büchern der Welt gehört. Die Sonderausstellungen (Neu Guinea, Australien) war aber sehr interessant und in Summe rentiert sich der Besuch sicher.
Das war's dann auch schon wieder. Für den Rückweg braucht man mit den sagenhaften Öffis hier für 18 km auch rund 1 1/2 Stunden....
Also, bis nächste Woche!

Sonntag, 19. Oktober 2008

Kaischerschmarrn & Co.

Soda, es wird wieder einmal Zeit für Neuigkeiten aus Kalifornien. Die Woche begann damit, dass Emmi, die Mutter von Bernhard (dem Deutschen) zu Besuch kam. Begrüßt wurde sie mit einem gemeinsamen Dinner (wie jede Woche am Dienstag) und diesmal durfte ich als Ösi was typisch Österreichisches zaubern: Kaiserschmarrn. Alle die meine Kochkünste kennen darf ich hier mit beruhigen - es musste niemand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Angeblich war er sogar genießbar, zumal auch nichts übrig blieb. Eine Geschichte in drei Bildern:



Anyway, wie lang man bei so was in der Küche steht, unglaublich. Das nächste Mal kauf ich einfach einen Kübel Eis als Nachspeise.
Ich denke, ich habe Jack, einen der wichtigsten Mitbewohner des Hauses schon erwähnt. Jack is nicht besonders groß, hat (schon) weiße Haare und ist etwas hyperaktiv. Einmal am Tag hat er seine verrückten 10 Minuten und springt wie Wild in der Wohnung herum und läuft von einer Ecke in die nächste. Achja, Mundgeruch hat er auch. Aber ansonsten ist er eigentlich ganz ok.



Bei uns im Haus gehts also Tierisch zu wie man sieht. Was geht aber sonst noch ab? Woche: Brav an der Diss forschen - Wochenende: Ausflüge. Also, am Samstag bin ich zur Küste runtergeradelt (leider ohne Kamera) um etwas Meeresluft zu schnappen und ein paar Sachen einzukaufen: Laufsachen. Bei dem Essen hier kann etwas Sport ja nicht schaden. Obwohl, es gibt hier eigentlich nur Lightprodukte. Hab mich schon gefragt, was der Sinn von einem Lightprodukt ist, wenn es dazu kein dazugehöriges "Normalprodukt" gibt. Es ist zb. schwierig, Vollmilch zu finden. Meistens gibts nur die Wahl zwischen No-fat und Low-fat.
Am Sonntag ging's dann zum Tilden Regional Park. Naja, die Amis haben da etwas komische Vorstellungen von Naturparks: Wir fahren mit dem SUV hin, grillen und fahren wieder zurück. Andere Wanderer oder Spaziergänger hab ich kaum gesehen. Einzig Radfahrer waren unterwegs, obgleich asphaltierte Straßen durch einen Naturpark auch etwas komisch sind...
Was gibts sonst? In den USA finden ja am 4. November die Präsidentschaftswahlen statt und der Wahlkampf ist in vollem Gange. Das merkt am auch an zahlreichen Schildern, die in den Vorgärten stehen:



Berkeley, als noble Intellektuellenstadt wählt größtenteils demokratisch und damit Obama. Die konservativen Republikaner mit McCain dürften hier wohl keine Chance haben. In Kalifornien liegt Obama über 10% vorne (obwohl Governor Schwarzenegger Republikaner ist). Kalifornien ist momentan durch die Finanzkrise in einen ziemlichen Liquiditätsengpass gekommen und die Bezahlung der Beamten in diesem Monat war nicht gesichert, bis Anleihen in Milliardenhöhe aufgenommen wurden. Tja, es ist alles sehr kompliziert :)
So, jetzt aber genug mit Politik, Finanzen und Co!

Sonntag, 12. Oktober 2008

News from Berkeley

Die Woche ist wieder einmal schnell vergangen, kein Wunder bei den vielen Aktivitäten. To keep it short and simple: Während der Woche sitzte ich hauptsächlich in der Bibliothek, lade mir tausende Papers runter und lies dann auch die meisten davon. Abgesehen davon hatte ich einige organisatorische Sachen zu erledigen (Scholar Information Meeting, Bibliothekstour, etc.). Über meine Forschungsergebnisse werde ich dann am Ende der drei Monate (hoffentlich) mehr berichten können.
Abgesehen davon gab's unter der Woche nicht so die spannenden Dinge. Amüsant war vor allem die Einkaufstour (Lebensmittel) nach der Arbeit. Milch wird in 4-Liter Kanistern gekauft und auch viel anderes ist wie für Großfamilien. Dementsprechend lang hält das Zeugs auch... Alles ist entweder low fat oder no fat, obwohl wenn man sich viele Amis so ansieht, glaubt man das irgendwie nicht ganz.
Zuerst glaubte ich es liege an meinem jugendlichen Aussehen , dass ich nach meiner ID gefragt werde, wenn ich eine Flasche Rotwein kaufe (was mir auch ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte), bis ich merkte dass so ziemlich jeder ohne Krückstock seinen Ausweis zeigen muss. Alkohol wird hier für so gefährlich gehalten, dass man ihn erst mit 21 konsumieren darf und dies auch strengstens kontrolliert wird. Meiner Meinung nach sollte man aus gesundheitlichen Gründen eher eine Gewichtskontrolle in Fast Food Restaurants machen, das wäre wohl besser für die Volksgesundheit.
Am Wochenende bin ich wieder mal nach San Francisco aufgebrochen, um die Shopping Malls unter die Lupe zu nehmen. Meine Shopping Lust hielt sich allerdings in Grenzen und es blieb bei einem T-Shirt an diesem Nachmittag. Auch ansonsten hab ich mir für dieses Wochenende eher Faulenzen vorgenommen und genieße die Nachmittagssonne und die herrliche Aussicht aus meinem Zimmer:



Es hat über 20 Grad und es gibt strahlenden Sonnenschein, obgleich es in der Früh und am Abend auch ganz schön kalt werden kann. Und windig ist es auch ab und zu.

Tja, genug für heute. Für persönlich Auskünfte stehe ich immer gerne zur Verfügung : )

Montag, 6. Oktober 2008

Die gute Nachricht: Der Koffer ist mittlerweile angekommen. Die schlechte: Hab ich bis jetzt nicht gefunden. Nun, da ich wieder voll ausgestattet bin kann ich mich auch wieder unter die Leute trauen und Sightseeing nach Lust und Laune machen. So geschehen am Sonntag. Die Route führte mich mit der S-Bahn zur ersten Station in San Francisco und dannach nach einem langen Spaziergang zur Golden Gate Bridge. Was soll man dazu sagen, das erste Stück (das die meisten Touris noch zu Fuß schaffen) ist schrecklich touristisch und übervölkert, erst nach einer guten Stunde den Hafen entlang wird das Ganze sehenswert. Zuerst führt der Weg vorbei an Alcatraz, wohin ich sicher noch eine Tourifahrt unternehmen werde, genauere Infos folgen also noch. Einstweilen nur ein Bildchen der Insel in der Bay.



Achja, weitere Bilder gibt's in der Diashow rechts oben. Einfach drauf klicken, dann gehts in das Picasa Album, wo alles auch größer (und mit Untertiteln) zu bestaunen ist.
Weiter ging es dann durch den National Parc "Fort Mason", ein still gelegtes Militärgebiet, das jetzt ein Naturschutzgebiet mitten in der Stadt ist. Sehr faszinerend und ein toller Platz für Flanierer und Läufer. Den Abschluss der Tour bildete schließlich die Golden Gate Bridge, die rund zwei Kilometer lang ist (siehe auch Link Liste).



(Man bemerke den blauen Himmel). Hier hat es noch wunderbare 20° und mehr, zumindest unter Tags wenn die Sonne scheint. Morgens und abends ist es zugegebenerweise etwas kühler, vor allem da sich morgens oft Nebel bildet. Anyway, kurze Hosen und T-Shirts sind durchause noch angebracht => Shopping.
Nach dieser Sightseeing Orgie ging es am Montag auch schon wieder zur Arbeit. Der Campus in Berkeley ist supertoll, lebendig und einladend. Auch die Ausstattung ist kaum zu übertreffen. Ich verbringe die meiste Zeit in der Bibliothek, die bestens ausgestattet ist. Im Vergleich zu Graz gibt es hier (nahezu) alle Journals und die meisten dazu auch als e-paper, sodass man es sich gleich ansehen kann und nicht erst suchen/bestellen muss. Wenn irgndwer also ein Paper braucht, das in Graz etc. nicht zu finden ist, do not hesitate...
Aber genug dazu für heute. Bilder von meinem Ausflug, dem Haus (inkl. Hund Jack) und dem Campus finden sich in der Diaschau. Alles Weitere folgt...

Freitag, 3. Oktober 2008

Vom Oktoberfest, Lufthansa und anderen Pannen

Tja, am 30. September ging's los für mich via München, Frankfurt, San Francisco nach Berkeley. Und das ist gar nicht so leicht, wie ich schnell gemerkt habe. Hast du eigentlich schon mal probiert, während des Oktoberfestes ein Hotelzimmer in München zu reservieren? Wenn ja, dann kannst du mitfühlen, ansonsten musst du mir einfach glauben dass das nicht so einfach ist.
Abgesehen davon ging's dann wieder relativ unproblematisch weiter bis nach Frankfurt und auch bis San Francisco. Zugegeben, 11 Stunden Flug sind lang, aber mit einem kniffligen Sudoku Block geht auch das an einem vorbei. Ungut ist dann nur, wenn man am Flughafen in San Francisco steht, und der Koffer will einfach nicht auf dem Gepäckförderband erscheinen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, zumindest war ich nicht der Einzige dem es so gegangen ist. Naja, das hatte zumindest den Vorteil, dass ich den Koffer nicht schleppen muss und er (hoffentlich) in den nächsten Tagen in mein Quartier geliefert wird.
So weit, so gut. Meine Unterkunft ist dafür sehr schön und ich hb direkten Ausblick auf die Golden Gate Bridge. Fotos folgen, wenn ich meine Kamera wieder habe... Das Haus gehört einer emeritierten Professorin und es wohnen hier noch ein deutsches Pärchen, ein Schweitzer und ein Ami. Alles sehr nett, und einen Hund haben wir auch.
Auf der Uni war ich auch schon, ein sehr netter Campus mit vielen internationalen Studis. Nächste Woche bekomme ich meine ID und werde dann wohl die meiste Zeit in der Bibliothek lesend, denkend und schreiben verbringen. Hoffe, die Umgebung wirkt inspirierend *g*
Um den fehlenden Koffer zu kompensieren musste ich auch gleich einmal shoppen gehen - hier ist wirklich alles sehr billig. Mal sehen, mit wieviel Zeugs ich dann nach Hause komme...
Soda, mehr Infos folgen Anfang nächster Woche, wenn mein Gepäck hoffentlich wieder bei mir ist. Bis dahin: Abwarten, Kaffee trinken und Sightseeing in San Fran!