Sonntag, 30. November 2008

Advent, Advent,...

ein Lichtlein brennt. Tja, Adventstimmung macht sich hier in Kalifornien noch nicht breit. Bin heute noch kurzärmlig über die Golden Gate Bridge nach Sausalito geradelt - hätte mich nicht ein Hausmitbewohner darauf angesprochen, hätte ich wahrscheinlich darauf vergessen, dass heute der erste Advent Sonntag ist. Naja, mal sehen wie sich die Weihnachtsstimmung hier so entwickelt.
Sausalito ist wie gesagt ein Dörfchen am an anderen Ende der Golden Gate Bridge. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf San Francisco und auch weiter bis nach Oakland, Berkeley und Co:



Im Hintergrund sollte die Skyline von San Francisco zu erkennen sein. Es ist schon etwas dunkler und es gibt Sonnenuntergangsstimmung. Zurück ging's deshalb auch mit der Fähre : )
Der Film am Samstag (Milk) war übrigens ausgezeichnet und Castro ist vermutlich auch der beste Ort, um diesen anzusehen, da sich der halbe Film in dieser Straße abspielt. Also, wenn in nächster Zeit ein Kinobesuch ansteht: Sehr empfehlenswert!!! Sean Penn spielt die Rolle von Harvey Milk wirklich sensationell.
So, morgen fängt dann auch nach diesem langen Wochenende in Berkeley wieder die Arbeitswoche an. Bis bald!

Samstag, 29. November 2008

Thanksgiving und so

Hallihallo,
wie angekündigt ein Special Post zu Thanksgiving. In erster Linie handelt es sich dabei um eine Fressorgie, die den guten Amis einmal mehr Gelegenheit gibt, allerhand ungesundes Zeugs zu konsumieren. Die Situation in unserem Haus: Der Tisch wurde schon Tage vorher gedeckt, der Turkey im Kühlschrank irgendwo eingelegt und unsere Landlady nervös wie ein Sack Flöhe.



Am großen Tag selbst (Donnerstag) fing das Spektakel dann um 5 mit Starters an, die unsere Gäste mitbrachten. In Summe waren wir übrigens zehn Personen. Die allein wären für viele schon ein ganzes Abendessen gewesen (Shrimps, Leberpastete, Tortillas). Gott sei Dank bin ich erst zu Mittag aufgestanden und hatte nur Frühstück bis dahin...
Weiter ging's dann mit Suppe inkl. Brot, gefolgt von Salat. Der war sehr interessant mit so einem Preiselbeer-Nuss-Zitronen-Topfen-Ring oder so:



Dann kam der krönende Höhepunkt des Abends: Der 24 Pfund Turkey mit ca. 12 Beilagen. Kann mich nur mehr düster erinnern, aber auf jeden Fall gab es Kartoffeln, Süßkartoffeln, verschiedenstes Gemüse, Maroni, etc. Da isser, der Turkey, leider fehlt ein Vergleichsgegenstand um das wahre Ausmaß dieses Monsters zu erkennen. Der Topf bedeckt jedenfalls so ziemlich das ganze Ceranfeld.



Nach diesem hochgezüchteten Vieh kamen schließlich noch die Nachspeisen. Kürbiskuchen und "Pecan Pie". Das ist de facto ein Mürbteig mit Unmengen von Zucker und Nüsse drin, wo schon ein Stück ca. 2000 Kalorien hat. Naja, von nix kommt nix...
Der Tag nach Thanksgiving, der sogennante Black Friday ist dann traditionellerweise eine Mega Shopping Orgie, wo der Einzelhandel noch schnell versucht den ganzen Ramsch vor den Weihnachtseinkäufen rauszubringen. Dazu machen manche Geschäfte um 4 in der Früh auf und bieten das alte Zeugs fast gratis an. Vorher bekommt man auch ca. einen Kilogramm Werbung mit der Post geliefert. Tatsächlich gibt es dann sogar Leute, die wirklich um 4 in der Früh shoppen gehen. Andere Länder, andere Sitten.
Was auch stimmt: andere Länder, anderes Wetter. Sitz hier grad kurzärmlig in der Sonne auf unserer Terrasse und tippe an diesem Post. Und auch für morgen sind sonnige 17° angesagt. Mhhhh!
Heut Abends geht's noch ins Kino: Milk. Sehr passend für San Francisco, denn der Film handelt von Harvey Milk, einem lokalen Politiker hier in den 70ern, der sich für die Rechte von Homosexuellen eingesetzt hat und ermordet wurde. Stilecht sehen wir (Housemates und ich) uns den Film in einem Kino in Castro an, wo der Film auch spielt.
Morgen geht's vermutlich nach Sausalito, einem Dörfchen am anderen Ende der Golden Gate Bridge, das berühmt für seine Hippie Kolonien in den 60ern und 70ern ist.
Weitere Infos folgen!

Montag, 24. November 2008

Telegramm aus Berkeley

Wieder mal nur ein Kurzbericht aus Kalifornien, mehr Details folgen nächstes Wochenende. Am Donnerstag wird hier Thanksgiving gefeiert, und das ist ein Riesending hier. Unser Truthahn ist über 10 kg schwer und blockiert bereits seit ein paar Tagen unseren Kühlschrank. Dazu wird's noch unzählige Beilagen geben, und danach Kuchen, etc. Verspricht also spannend zu werden...

Letztes Wochenende standen keine größeren Ausflüge am Programm (Sonnenuntergang im Hafen bzw. Wäschetag), daher auch kein längerer Bericht an dieser Stelle.

Also, bis demnächst mit mehr Infos!

PS: Gratuliere zu neuen Regierung. Man darf gespannt sein...

Sonntag, 16. November 2008

Alcatraz & Co.

Hui, nach so einem Wochenende braucht man wieder eine Arbeitswoche, um sich zu erholen. Es war wieder wunderbar warm (erinnert mich an mein Erasmus Semester in Nizza) und richtig einladend für Ausflüge. Strahlender Sonnenschein, Temperaturen weit über die 20° Celsius - wunderbare Altweibersommer halt. Deshalb ging's am Samstag zum Laufen in den Tilden Regional Park und danach noch in den Berkeley Rose Garden, wo Mitte November die Rosen noch in voller Blüte stehen.
Spannender war's dann am Sonntag auf Alcatraz, dem geschlossenen Hochsicherheitsgefängnis. Alcatraz liegt inmitten derBay und ist nur mit dem Schiff erreichbar, es sei denn man möchte die 1,8 Meilen im kalten Wasser schwimmen (was wohl vor allem Untrainierten nicht sehr anzuraten ist; 3 entflohene Häftlinge die an Land schwimmen wollten waren seitdem niemehr gesehen...). In der glücklichen Situation als Besucher genießt man jedoch eine wunderbare Aussicht auf die ganze Bay Area, von San Francisco über die Golden Gate Bridge nach Berkeley und Oakland.



Bevor Alcatraz in ein Gefängnis umfunktioniert wurde war es eine Militärbasis und danach wurde die Insel zu einem National Park erklärt. In der Tat ist die Insel zu einem wichtigen Brutplatz für zahlreiche Meeresvögel geworden.
Spannender ist wohl die Zeit als Hochsicherheitsgefängnis, in der die gefährlichsten Kriminellen wie Al Capone hier einquartiert waren. Nicht so gemütlich die Zellen hier, wie man sich auch selbst überzeugen kann.



Nachdem mich das aktuelle Wetter an Nizza erinnert muss ich nun auch sagen, dass die Zellenausstattung doch irgendwie an das Studentenheim dort erinnert. Ich bin mir jetzt aber noch nicht sicher, ob das für Alcatraz oder das Heim in Nizza spricht...
Schmäh olé, Alcatraz ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Weiter ging's dann in den Coit Tower, von dem man super Aussicht auf die ganze Umgebung und Skyline in San Francisco hat (siehe auch das Picasa Album). Hier nur ein Blick auf den Financial District in San Francisco.



So, nach der sportlichen Betätigung am Samstag und dem stundenlangen Herumspazieren am Sonntag schlafen meine Füße ein, und ich fast schon mit Ihnen.
Also, eine schöne Woche und bis demnächst!

Freitag, 14. November 2008

Kurzer Zwischenbericht

Hmmm,
24° Celsius, geeister Café Latte mit Kokos, so lässt's sich leben (und forschen natürlich...). Tja, irgendwie hab ich doch grad bemerkt, dass heute so die Halbzeit von meinem Berkeley Aufenthalt angebrochen ist. Wie üblich vergeht die Zeit natürlich viel zu schnell, auch wenn man bei den aktuellen Temperaturen nicht unbedingt merkt, dass der Winter schon heranbricht.
Mehr Neuigkeiten gibt's dann wie üblich am Wochenende, bzw. in Österreich dann am Montag Morgen. Soviel sei bereits verraten, am Sonntag steht ein Alcatraz Besuch am Programm.
Werd mich jetzt wieder um meine Papers und Notizen und Berechnungen und Matrizen und Gleichungen kümmern, also, liebe Grüße nach Hause (bzw. wo auch immer mein Blog gelesen wird).

Montag, 10. November 2008

Squirrels

Endlich konnte ich ein Eichhörnchen vor meine Kamera bekommen:



Wirklich sehr zutraulich diese Zeitgenossen in Berkeley:



Bis demnächst, Wolfi

Sonntag, 9. November 2008

Telegramm aus Berkeley

Wochenprogramm: wie üblich, forschend und den Wahlsieg zelebrierend.
Wochenendprogramm: Samstag leider verregnet, Sonntag Ausflug.

Details

Tja, über die Wahl habe ich ja bereits berichtet. Interessant die Spekulation, dass unser Arnie vielleicht Energieminister werden könnte... Naja, alles Hypothesen und eher unwahrscheinlich.

Verregneter Samstag: Ja, auch das gibt's in Kalifornien. Braungebrannte Surfer sind ein Klischee, das bestenfalls für Südkalifornien gilt.

Parkplatzmangel an der Uni: Der Campus in Berkeley ist relative gedrängt und Parkplätze sind Mangelware. Auffällig ist, das die folgend beschilderten Parkplätze meistens leerstehen. Hmmm, wer mir eine Person (mit vollem Namen) nennt, die sich auf diesen Platz stellen dürfte, wird ihm nächsten Posting lobend erwähnt....



A propos Schilder: Folgendes fand ich beim Sonntagsausflug in den Golden Gate Park:



Normalerweise ist es ja umgekehrt, sodass Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen zugelassen sind. Auf Spielplätzen in San Francisco laufen die Uhren allerdings anders : )

Sonst ging's am Sonntag noch in die Haight Avenue im Hippie Stadtteil Haight-Ashbury, wo sich noch unzählige junggebliebene Althippies tummeln und eine gewissermaßen süßen Duft verbreiten. Eine weitere Station war auch noch der Japanese Tea Garden - Fotos in der Diashow bzw. in Picasa wenn man darauf doppelclickt.

Soda, die Arbeitswoche ruft wieder und damit ich dafür fit bin, werd ich wohl für diese Woche Schluss machen!

All the best, W.

Dienstag, 4. November 2008

Change

Wie versprochen eine Sondermeldung zur Wahl in den USA. Wie erwartet, bzw. erhofft, hat Barack Obama die Wahl gewonnen, sogar mit größerem Vorsprung als prognostiziert. Damit herrscht hier teilweise ein Ausnahmezustand, zumal diese Wahl vermutlich eine der bedeutendsten in der Geschichte der USA sein wird. Das Ergebnis bedeutet für sehr viele Leute sehr, sehr viel und wie ein Journalist ganz richtig festgestellt hat, der heutige Tag wird in den Textbüchern über Politologie wohl ein eigenes Kapitel einläuten.
In der Tat hat Barack Obama als erster afroamerikanischer Präsident eine wichtige Symbolrolle und seine Wahl zeichnet wohl auch eine Nation aus, die sonst nicht unumstritten ist. In den Straßen finden spontane Parties statt und es scheint, dass eine Nation ihre ganze Hoffnung in eine Person legt. Doch wer ist dieser Barack Obama, der neue Präsident der USA? Abgesehen von den Wiki Infos ist Senator Obama ein Intellektueller, ein Politik High Potential der nach wie vor den Bezug zu seinem Gravitationszentrum nicht verloren hat. Nie die Contenance verlierend, stets ernst, selten lächelnd, und dennoch unendlich charismatisch und Attraktor und Gravitationszentrum unzähliger Hoffnungen.
Genug zur Präsidentschaftswahl - zeitgleich fanden hier ja auch noch mehrere regionale Wahlen statt - mehr dazu am Wochenende!

Sonntag, 2. November 2008

It never rains in southern California

But girl, don't the warn ya
It pours man it pours.


Albert Hammond, 1972

Selbiges gilt übrigens auch für Northern California, wo ich ja bin. Unglaublich aber wahr, das Wochenende in Berkeley war verregnet und damit sind auch größere Ausflüge ins Wasser gefallen. Dennoch gibt es natürlich Neuigkeiten. Am Mittwoch war ich auf einem McKinsey Workshop zum Thema "Conducting Interviews with Clients" und wie üblich war das wieder mal sehr interessant und unterhaltsam. Abgesehen davon ist ein Büro in San Francisco im 48 Stockwerk auch in Hinblick auf die Aussicht sehr reizhaft. Achja, auch das anschließende Dinner war nicht zu verachten, aber da habe ich mir auch gar nichts anderes erwartet. Der Workshop war übrigens speziell für deutschsprachige Studis und ForscherInnen hier in Kalifornien und Umgebung.
Ansonsten verlief die Woche wie gewohnt mit Lesen, Forschen, nach Inspiration suchen, etc. Die Themen der Woche waren natürlich einerseits die kommenden Wahlen (Dienstag, 4. Nov) und natürlich Halloween. Berkeley ist als Intellektuellen Enklave zum größten Teil für die Demokraten und wird für Obama stimmen, obwohl Kalifornien mit unserem Governator Arnie ja eigentlich republikanisch und somit für McCain ist. Die großen Fernsehduelle zwischen den Kandidaten und den potentiellen Vice Presidents sind schon einige Wochen vorbei und wurden mit regen Interesse verfolgt. Im Allgemeinen hat sich Obama besser geschlagen, da McCain sich erst zu spät von Bush emanzipiert hat. Die Demokraten konnten dabei natürlich sehr von der misslungenen Wirtschaftspolitik der Bush Administration und der Finanzkrise profitieren. Erst im letzten großen Fernsehinterview hat sich McCain ganz deutlich von Bush distanziert und seine Politik auch problematisch genannt. Die Wahlen sind und bleiben spannend, am Mittwoch wenn das Ergebnis feststeht, gibt's einen kurzen Post dazu.
Halloween ist hier ein wunderbar kommerzialisiertes Volksfest, das eher an Fasching bei uns erinnert. Die Kostüme beschränken sich längst nicht mehr auf Hexen, Dämone und Co. und in den Coffeeshops erhält man Café Latte mit Pumkin Flavour. Ich war zu Halloween beim großen San Francisco Halloween Festival, das durch den Regen aber etwas ins Wasser gefallen ist - daher auch keine Bilder in diesem Post.
Ansonsten beschäftigt mich hier vor allem auch der Dollarkurs. Wie im Link ersichtlich, befinden wir uns momentan in einem ziemlichen Tief, was für meine Shoppingaktivitäten gar nicht förderlich ist. Wenigsten habe ich alle Flüge beim historischen Höchststand von rund 1,6 Dollar pro Euro gekauft. Abwarten und Tee trinken; meine Meinung ist ja, dass der Dollar nach der Wahl bald wieder schwächeln wird. Im jetzigen, verhältnismäßig starken Dollar, stecken vermutlich schon sehr große Erwartungen an den nächsten Präsidenten, die sich aber sicher nicht so schnell bzw. in dem Umfang bestätigen werden. Also ich tippe, dass ich meine Weihnachtseinkäufe bzw. Jännereinkäufe wieder bei einem Kurs von 1,4 machen kann. Also, Daumen drücken! Im Dezember gibt's dann das Update.
Heute, am Sonntag, hat der Regen dann etwas nachgelassen, was ich für eine Laufrunde durch den Tilden Regional Park genutzt habe. Ansonsten war das Wochenende wetter bedingt eher "lazy". Mal sehen, wie's nächste Woche wird - der Wetterbericht sagt Temperaturen zwischen 14 und 18° Celsius voraus, für hier schon ziemlich kalt ist.
Also, LG aus dem (nicht immer sonnigen) Kalifornien!